… das ist eine der vielen Definitionen von Yoga. Heute war eine gute Gelegenheit, mich daran zu erinnern.
Wie viele andere auch hatte ich mich im Lenzburger Lokalkomitee in den letzten Wochen und Monaten dafür eingesetzt, dass die Konzernverantwortungsinitiative ein Erfolg wird: fremde Menschen per Telefonat zum Mitmachen bewegen, Banner aufhängen, zig Postkarten schreiben, bei Wind, Covid-19 und Kälte Flyer verteilen… Doch es kam anders. Das Abstimmungsergebnis am 29. November 2020 ist – aus meiner Sicht – ein Misserfolg.
Enttäuscht bin ich vor allem, weil sich die Missstände für viele unserer Mitmenschen nicht durchs Beschreiten des Rechtswegs verbessern lassen. Enttäuschend finde ich aber auch, dass die Schweiz als Nation ein weiteres Mal den Weg des Wirtschaftsopportunismus eingeschlagen hat. Da kommen mir, die ich die Staatsbürgerschaft beantragt habe, Zweifel: will ich wirklich Schweizerin werden? Dieses Facette Helvetias ist mir nicht sehr sympathisch. Immerhin, die meisten SchweizerInnen, die heute abgestimmt haben, sehen es wohl ähnlich.
Enttäuschend bis stossend finde ich die Art und Weise, wie das Nein-Lager Stimmung gemacht hat. Während mich manche KVI-Gegner aggressiv beschimpften, logen andere sogar unverfroren und schamlos. Nur ein Beispiel: eine Sorgfaltsprüfung, die zur Entlastung anerkannt wird, ist etwas völlig anderes als eine Beweislastumkehr.
Wie so oft, und wie so oft in den letzten Jahren, setzt sich die dreiste, laute Lüge gegen differenzierte Argumente durch. Darum ist das Kovi-Resultat eine gute Lektion im Alltagsyoga:
Gelassen bleiben im Misserfolg!
Was mich tröstet: Auch diese verlorene Initiative ist nur ein Schritt auf einem langen Weg. Ich bin zuversichtlich, dass in den nächsten Jahren sogar in der Schweiz die Gesetze zugunsten von mehr Umweltschutz und mehr Menschenrechten weiterentwickelt werden. Wer zuletzt lacht, lacht am besten, heisst es. Wann das allerdings sein wird, wissen nur die Götter.