„Nicht schon wieder.“ – „There are plenty of ways you can hurt a man and bring him to the ground.“
Fortaleza, Brasilien, Freitag 13. November 2009
Wir sind auf der Rückreise von Quixadá in die Schweiz und geniessen brasilianisches easy living in einem Restaurant am Strand in Fortaleza, als per SMS die Nachricht eintrifft. Ein Freund ist tot. Gestorben an den Folgen eines missglückten Basejumping Stunts.
Zum ersten Mal traf ich ihn, den Clubkameraden, ganz am Anfang meiner fliegerischen Laufbahn auf der Ebenalp, bei Nebel am Oststartplatz. Er sei genügend Weltcups geflogen, um Bedingungen mit schlechter Sicht – ein Augenzwinkern: Wolkenflug – einschätzen zu können. Er ist mit seinem gelben Omega gestartet, ich nahm das Bähnli. Aber einen Kompass habe ich mir danach sofort besorgt.
Wie viele andere habe auch ich mit Ueli Gegenschatz gern über die Risiken unserer Leidenschaften diskutiert. Ueli war ein Vorbild für mich. Er hat mich gelehrt, dass ein bewusster Umgang mit der Gefahr das Risiko, dem wir uns aussetzen und das wir in Kauf nehmen, mindert. Sein Tod lehrt mich wieder. Das Risiko ist nicht auf Null reduzierbar. Ich fühle mich – von ihm? – verraten. Die Erkenntnis, dass wir das Risiko nur verkleinern, aber nicht restlos beseitigen können. Auch ein Vorbild kann sterben. Egal wie gut seine Vorbereitung ist. Egal, wie gut seine technischen Fertigkeiten sind.
Durch den Kopf gingen mir die Bilder unserer Begegnungen. Sein freundlicher, offener Zugang zu Menschen. – Meine Gedanken sind bei denen, die ihn vermissen.