Schon lange habe ich nichts mehr geschrieben. Da war nichts, was ich für mitteilenswert hielt. Die Zeit der Gleitschirm-Wettkämpfe liegt hinter mir, und sogar das Segelfliegen – erfolgreich brevetiert im Juni 2011 – habe ich bereits wieder aufgegeben.
Keine zehn Mal war ich in diesem Jahr in der Luft. Was ich mir vor einigen Jahren nicht habe vorstellen können: meine Leidenschaft fürs Fliegen ist erloschen. Als „Weltcupsiegerin“ sehe ich mich schon lange nicht mehr. Zwar werde ich möglicherweise auf Wikipedia mit dieser Lebensleistung in die digitale Ewigkeit eingehen, doch mit mir und meinem heutigen Leben hat das nichts zu tun. Eine ferne Erinnerung, keine Gefühle.
Nach der Informatik, die mir nach Jahren des Zauderns und Bangens den Weg zu einer Existenzgrundlage ebnete, nach der Befriedigung meines sportlichen Ehrgeizes durchs Gleitschirmfliegen, bin ich beim dritten und letzten grossen Thema meines Lebens angekommen.
Ich erinnere mich gut an den Moment, als dieser Wechsel begann. Es war anfangs Februar 2009 bei der Weltmeisterschaft in Valle de Bravo, Mexiko. Wir hatten drei Tage zuvor unseren Teamkameraden Stefan Schmoker durch einen Unfall verloren. Dieses Ereignis hat bei uns allen Spuren hinterlassen. Nach dem Trauertag war wieder ein Lauf angesagt. Ich trat nicht an. Die Sinnfrage „wozu mache ich das?“ konnte ich nicht mehr beantworten.
Zuschauen und rauchen statt fliegen und wettkämpfen. Task 7, WM Valle de Bravo, Februar 2009. (c) Martin Scheel, www.azoom.ch |
Ich wusste auch: es kommt etwas Neues. Wieder einmal bin ich auf einer inneren Reise. Wohin, war nicht klar. Erst heute, mehr als drei Jahre später, hat die Destination einen Namen. Yoga.
Den Blog „fly in the sky“ werde ich nicht weiterführen. Es gibt nur noch ein letztes, abschliessendes Thema, über das ich hier schreiben will: was Fliegen und Yoga gemeinsam haben.
Dazu später mehr.