Indienreise, Ankunft in Bir

Bir, Tibeter Kolonie

Bir, Tibeter Kolonie

Gewürzhändler in Delhi

Gewürzhändler in Delhi

Blütenschönheit in Bir

Blütenschönheit in Bir

Die ganze Nacht sind wir unterwegs. Anfangs schnurgeradeaus, später genauso konsequent in Links-Rechts-Kurvenkombinationen. Wegen des ausgesprochen zügigen Fahrstils der Inder – unser Busfahrer macht da überhaupt keine Ausnahme – erweisen sich diese Kurven als 100%ig wirksamer Schlafkiller, denn ich bin permanent gefordert, das Gleichgewicht zu halten: „aktiv Busfahren“. In der Dämmerung erreichen wir die vorletzte Etappe, einen kleinen Ort, dessen Namen ich nicht behalten habe. Es gibt dort Affen! Die laufen auf der Strasse herum und geben lustige Laute von sich. Wir steigen nach den üblichen zähen Preisverhandlungen ins Taxi um und sind eine halbe Stunde später in Bir.

Für Didi ist es ein bisschen wie Heimkommen, und jeder kennt ihn hier in der Lama-Siedlung von Bir. Das kleine Cafe wird sofort geöffnet, als Didi anklopft. Wir erhalten ein feines Frühstück: Vegi-Omelett, Spiegeleier, Brot, Tschai (= süsser Schwarztee mit Milch). Nach und nach trudeln viele Menschen ein, die sich über die Rückkehr von Didi freuen. Die meisten Einwohner in der Siedlung sind Exiltibeter. Überall in den Gärten hängen darum Gebetsfahnen: mehr Windspione wurden noch nie in einem Fluggebiet gesichtet!

Am späten Vormittag machen sich drei Autos vollgeladen mit Gleitschirmtouristen auf den Weg zum Startplatz in Billing. Der Weg führt eine Dreiviertelstunde lang durch üppige Vegetation – bei angenehmen Temperaturen. Am Startplatz noch ein wenig Tschai, dann nehmen wir unser fliegerisches Tagesziel in Angriff: angesichts der zurückliegenden schlaflosen Nacht ist ein entspannter Sightseeing-Gleitflug über 1000 m Höhendifferenz zurück nach Bir angesagt. Die Luft ist heute recht feucht, eine Inversion ist sichtbar, die Thermik mässig, und die Basis kaum über Startplatzhöhe. In sicherer Entfernung vom Gelände entspanne ich mich, lasse die Bremsen los und knipse, was das Zeug hält. Das Auge kann sich gar nicht satt sehen an der Landschaft. Hinter mir hohe Berge ohne Ende, vor mir öffnet sich das Land mit Ortschaften, Flüssen, Reisfeldern. Auf dem Luftphoto seht ihr den Anflug auf Bir. Einer der beiden Landeplätze liegt am linken unteren Zipfel der Ortschaft.

Nach einer guten Viertelstunde bin ich sicher gelandet und freue mich aufs Duschen und das Mittagsschläfchen.